Jakob Wassermann

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Jakob Wassermann um 1905, Fotografie von Ottokar Achtschin.

Jakob Wassermann (* 10. März 1873 in Fürth, Franken, Bayern, Deutschland; † 1. Jänner 1934 in Altaussee im Bezirk Liezen) war ein bedeutender deutsch-jüdischer Literat und zu seinen Lebzeiten einer der meistgelesenen Autoren sowie eine Persönlichkeit im steirischen Salzkammergut.

Leben

Jakob Wassermann, Erinnerungstafel am Promenadenweg Altausseer See an seiner Villa Andrian.

Jakob Wassermann wuchs als Sohn eines Spielwarenfabrikanten und Geschäftsmannes in ärmlichen Verhältnissen auf. Nach einer abgebrochenen Kaufmannslehre in Wien erhielt er 1896 in München, Bayern, eine Anstellung als Redakteur einer Zeitschrift. Zu dieser Zeit begann er seine Tätigkeit als Romanschreiber, Dichter und Erzähler. Nach erfolglosen Jahren als Autor gelang ihm 1914 mit dem Werk Gänsemännchen der Durchbruch. 1922 kaufte Jakob Wassermann für sich und seine Lebensgefährtin Marta Stross, geborene Karlweis im Ausseerland in Altaussee die Villa Andrian, die er bis zu seinem Tod am 1. Jänner 1934 bewohnte. Marta wurde 1926 Wassermanns zweite Frau und seine erste Biographin. In Altaussee pflegte er freundschaftlichen Umgang mit swiki:Hugo von Hofmannsthal.

Der zu Lebzeiten namhafte und populäre Romanschreiber geriet nach seinem Tod immer mehr in Vergessenheit.

Jakob Wassermann Literaturpreis

Die Stadt Fürth (Bayern) gründete 1995 den mit 10.000 Euro dotierten Jakob-Wassermann-Preis, der alle drei Jahre vergeben wird.

Werke

Jakob Wassermanns Romane werden noch heutzutage gedruckt. Zu seinen bekanntesten Werken zählen Das Gold von Caxamalca, Der Fall Maurizius und Etzel Andergast.

Das Gold von Caxamalca

Diese Erzählung aus dem Jahr 1923 handelt in Peru im 16. Jahrhundert. Spanische Eroberer sind im Land der Inkas vorwiegend am Gold interessiert. Dieses Werk wird häufig in den Schulen, auch im Ennstal, analysiert und verarbeitet.

Der Fall Maurizius

Dieses Psychologiedrama aus dem Jahr 1928 handelt von einer Fehleinschätzung und dem resultierenden Fehlurteil eines Oberstaatsanwaltes. Jahre später recherierte der Sohne des Anklägers noch einmal gegen den Verbrecher, welcher dann auch seiner Tat überführt wurde. Obwohl dem Vertreter der Anklage bei dem Fehlurteil kein juristischer Vorwurf gemacht werden konnte, machte ihm die Tatsache, versagt zu haben, schwer zu schaffen. Dazu kam noch das Bekenntnis seines Sohnes zu seiner ehemaligen Frau. Durch das Verwerfnis der moralischen Regeln kam es zum Verfall und Zusammenbruch des ehemaligen Anklägers.

Etzel Andergast

Der zweiteilige Roman wurde 1931 erstmals veröffentlicht, wobei ein Teil als verlängerte Fortsetzung von Der Fall Maurizus gesehen werden kann. Der Sohn des ehemaligen Anklägers, der durch die Aufdeckung des Justizirrtums einen Heldenstatus erlangte, kam selbst in eine schwere Krise. Er geriet in eine zweifelhafte Dreierbeziehung. Diese Literatur zeigt die gesellschaftliche Problematik gegen jegliche Sitten mit psychischer und physischer Gewalt, zum Teil auch mit politischem Hintergrund, auf.

Mein Weg als Deutscher und Jude

In der Autobiografie Mein Weg als Deutscher und Jude 1921, drückte er seine Empfindungen über das Verhältnis zwischen den Juden und den übrigen Deutschen aus.[1]

Bilder

Literatur

  • Das Gold von Caxamalca, ISBN 9783150069004, 1923
  • Etzel Andergast, ISBN-10: 3423129603, ISBN-13: 978-3423129602, 1931
  • Der Fall Maurizius, ISBN 9783596901418, 1928

Quellen

  • Gunnar Strunz: "Steiermark", Trescher Verlag, ISBN 9783897941823
  • Stadt Fürth in der Suche "Jakob Wassermann"