Hofchronik vulgo Tetter (Rohrmoos Untertal)

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Der Alpengasthof im Herbstlicht
Historische Aufnahme des Bauernhofes gegenüber des Alpengasthofs.
Tiefblick vom Krahbergzinken - Tetter (links) und Nachbarn

Die Hofchronik vulgo Tetter (Rohrmoos Untertal) schildert die Historie des landwirtschaftlichen Anwesens Tetterhof mit dem Alpengasthof Tetter der Meißnitzer KG im Untertal (Gemeinde Rohrmoos-Untertal).

Geschichte

Mit Ende des 16. Jahrhunderts wird der Name Tetter erstmals urkundlich erwähnt. Das bäuerliche Anwesen wird 1590 in einem Urbar[1] neben der Bezeichnung Tetter im Tal auch Faulln Hauß mit dem Besitzer Augustin Gfeller genannt und war zu jener Zeit der Herrschaft Großsölk zinspflichtig. In den Jahren 1618 bis 1622 werden in einem Urbar Georg Gföller, Andreas Gföller und Gertraud Gföller als Besitzer des Hofes ausgegeben. 1695 bis 1717 wird Hannß Rettenpacher als Besitzer des Tettergutes oder das andere Faulnhaus urkundlich ausgewiesen. Ab 1741 war Sebastian Rettenbacher erwiesenermaßen der Besitzer des Hofes und wird im Jahr 1753 in einem Sölker Urbar immer noch genannt. Der Nachfahre Zacharias Rettenbacher war für die damaligen Verhältnisse ein weithin bekannter Bauerndoktor und Heilpraktiker nach den Methoden des Sebastian Kneipp. Er hatte den Ruf eines fortschrittlichen Landwirtes. Auch war er mit Erzherzog Johann befreundet, der auch im Tettergut als Gast übernachtete. Anlässlich der Erstbesteigung der Hochwildstelle am 19. August 1814 durch Erzherzog Johann beschreibt dieser Zacharias Rettenbacher als ...wackerer Mann, der einer der bravsten Landwirthe dieser Gegend ist und die Fremden mit der Herzlichkeit des Älplers empfängt....

1823 wurde das Tettergut bei einem Brand vollkommen zerstört, jedoch im selben Jahr wieder aufgebaut. Aber in der Silvesternacht zum Jahr 1824 brannte der Hof noch einmal völlig nieder. Für beide Brände waren Brandanschläge verantwortlich. Zacharias Rettenbacher gelang es mit Hilfe seiner evangelischen Glaubensgenossen das bäuerliche Anwesen erneut aufzubauen. Der Hofnachfahre war sein Sohn, Karl Rettenbacher. Dessen Sohn, Johann Rettenbacher, führte anschließend den Bauernhof. Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Johanna baute er in den Jahren 1903 und 1904 in Schladming die Villa Rettenbacher, die sie 1906 wieder verkauften. Er war 1909 Gründungsmitglied der Brauerei Schladming. Johann und Johanna Rettebacher gründeten 1910 offiziell das Gasthaus Tetter. Aus einem Pachtvertrag vom 15. August 1906 geht hervor, dass Johann Rettenbacher der ständige Begleiter des Fischereiaufsehers Karl Lichtenstettiner am Riesachsee war. Weiters wird in dem Schriftstück erwähnt, dass Rettenbacher sehr viel für die Fischerei übrig hatte. In Abstimmung mit seinen vier Söhnen kaufte Johann Rettenbacher 1933 von einem Schladminger Gewerken den Riesachsee. Der Sohn Rudolf Rettenbacher besuchte daraufhin einen Kurs für Fluss-, See- und Teichwirtschaft in Weißenbach am Attersee in Oberösterreich.

1947 übernahm dann der Sohn Sepp Rettenbacher gemeinsam mit seiner Ehefrau Elfriede die Landwirtschaft mitsamt dem Gasthof. Sepp Rettenbacher (Spitzname Tettersepp und Vizebürgermeister von Rohrmoos-Untertal) baute 1957 den Tetterhof um und richtete für die damaligen Verhältnisse einige moderne Fremdenzimmer ein. Seine Frau Elfriede Rettenbacher machte den Tetterhof durch die Delikatesse Froschhaxln, die heute nicht mehr erlaubt wären, weitum bekannt. Sie führten den Gastbetrieb bis 1975, als dann der landwirtschaftliche und gastronomische Betrieb an Josefine und Hermann Meißnitzer überging. 1994 wurde im Nahbereich des Tetterhofes ein Kleinkraftwerk für die Stromeigenversorgung des Hofes und Verkauf von Ökostrom errichtet. Josefine und Hermann Meißnitzer sind auch die Gründer der Meißnitzer KG. Seit 2010 führt die Gast- und Landwirtschaft deren Tochter Nina.

Wappen

Das Hofwappen des Tettergutes ist ein blaues Wappenschild verziert mit goldenen geschwungenen Linien. Im Zentrum des Schildes wird ein Bundbartschloss mit drei seitlich abstehenden Schlüsseln dargestellt. Im Oberwappen ist mittig eine goldene Krone. Darüber befindet sich eine braune hundeähnliche stehende Figur. Als Schildträger fungiert eine rot-goldene kunstvoll geschwungene und breit gefächerte Umrandung.

Weblink

Quelle

  • Chronik-Broschüre des Alpengasthofes Tetter

Einzelnachweise

  1. Grundbuch