Heinrich II. (Abt)

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Heinrich II. († 25. April 1297) war von 1275 bis 1297 der 25. Abt des Benediktinerstifts Admont.

Leben

Er tauschte admontische Besitzungen im Salzburger swiki:Radstadt mit ?. Er erhielt allgemeine Sammlungserlaubnis, um das vom Einsturz bedrohte Kloster renovieren zu können. 1276 erhielt er den großen Gnadenbrief von Rudolf I. (* 1218; † 1291; der erste römisch-deutsche König aus dem Geschlecht der Habsburger) und 1277 die Erlaubnis, bei Weißenbach an der Enns eine Brücke zu bauen und Brückenmaut einzuheben.

Während seiner Funktion als Abt nahm das Stift Admont einen vor allem wirtschaftlichen Aufschwung. Er vermehrte die Besitzungen und ließ unter anderem die Burg Gallenstein errichten. Eine Chronik erzählt: "... dass man ihn zum Abte erkoren, das kam dem Kloster wohl zustatten; denn so voll waren zu seinen Zeiten Kasten und Keller, dass des Klosters Leumund nie heller strahlte seit des Stiftes Gründung".[1].

Am 30. April 1278 gestattete Rudolf I. "dem Abt Heinrich von Admont in Anerkennung seiner treuen Dienste und auf Verwendung des Bischofs Johann von Chiemsee auf Klostergrund eine Befestigung (Gallenstein) zu errichten, wozu auf Erfordern des Abtes alle Edeln, Grafen, Ministerialen, Ritter (militibus, clientibus) und andern Getreuen in Steiermark behilflich sein sollen; und bestätigt die Gerichtsbarkeit im Admontthale (inter Clusam) gegen jährlichen Erlag eines halben Pfundes Grazer Pfenninge"[2].

Am 2. Jänner 1279 schloss Heinrich mit Bischof Conrad II. von Freising einen Vertrag mit dem Inhalt, dass die hörigen beider Kirchen ungehindert sich ehelichen können und die Kinder solcher Ehen geteilt werden sollen. Bei ungleicher Zahl folgt das eine oder überzählige Kind der Gerichtsbarkeit der Kirche, welcher der Mutter angehört.[3]

Am 22. Oktober 1279 traf Heinrich in Judenburg Rudolf I., um diesem zu huldigen und wurde von ihm zum Landschreiber der Steiermark ernannt[3].

Heinrich gelangte in besondere Gunst des Kaisers und des Herzogs Albrecht I.. Am 9. November 1282 ist Heinrich als Landschreiber Zeuge bei einem Lehentausch der Burg Strechau gegen Neuhaus zwischen dem Salzburger Erzbischof swiki:Friedrich II. von Walchen und Graf Albrecht I. von Habsburg[4]. 1283 wurde der fast vollendete Bau der Burg Gallenstein vom Kaiser bestätigt.

1285 wurde Heinrich II. Landeshauptmann der Steiermark und Minister des Habsburger Herzogs Albrecht I (1282 - 1298), der über die Steiermark herrschte[5]. Über den Abt findet sich im Archiv der Benediktiner-Erzabtei St. Peter in Salzburg folgender Eintrag vom 11. April 1285: "Abt Heinrich von Admont reversirt[6] gegen Bischof Emcho von Freising betreffs mehrerer seinen Neffen Ulrich und Heinrich übertragener Lehen zu Jaistorf, am Stallbaum, in Feistritz u. s. w. bei Murau."

Von Rudolf von Habsburg wurde er zum oberen Bergverwalter des Landes Steiermark ernannt[7].

Der Salzburger Erzbischof swiki:Rudolf I. von Hohenegg weihte 1286 den unter Abt Heinrich II. neu erbauten Chor des Münsters[8]. Eigentlich wäre er ein Kandidat für die Nachfolge des Salzburger Erzbischofs Rudolf I. von Hohenegg gewesen. Doch Papst Nikolaus IV. entschied sich für swiki:Konrad IV. von Fohnsdorf, was in Folge zu Konflikten zwischen Heinrich und Konrad führte[9].

Von 1285 bis 1287 führte der Abt Krieg gegen Iban von Gussingen. 1288 begann eine schwere Fehde zwischen dem Salzburger Erzbischof und Herzog Abrecht I., in der Heinrich die Hauptrolle spielte.

Am 22. Juni 1290 schenkte König Rudolf I. Heinrich 200 Mark, wofür dieser Güter in Marburg, Friesach und in der Ramsau im Ennstal erwarb. Allerdings fanden diese Gütererwerbungen bereits zwischen dem 28. März und 15. November 1279 statt, also vor der Schenkung Rudolfs. Das Admonter Salbuch spricht auch wohl irrtümlich von 300 Mark Geschenk[10].

Am 7. Jänner 1291 war Heinrich abermals Zeuge als Landschreiber in einer Urkunde[3]., in welcher Richard von Mährenberg einige Lehen dem Stift Sankt Paul heimsagte (Aufkündigung, Auflassung an früheren Besitzer[11]).

Er starb bei einem Ritt über den Lichtmessberg, Dietmannsberg genannt, im Paltental eines gewaltsamem Endes. Aus dem Hinterhalt traf ihn ein tödlicher Pfeil, den sein einstiger Günstling Durring Griesser, Gatte einer Nichte Heinrichs und vormaliger Kastellan auf Gallenstein, abgeschossen hatte[12].

Literatur

Quellen und Einzelnachweise

Einzelnachweise

  1. Quelle www.stiftadmont.at Pressearchiv: In Abgeschiedenheit von Weltgeltung
  2. Quelle: Pusch et Frölich Diplom. Styriae 2, 228 reg. Wichner Geschichte von Admont 2, 380 aus Abschrift nach dem 1865 verbrannten or. - Vgl. Wichner 129 f., gefunden in Quelle regesta-imperii.digitale-sammlungen.de
  3. 3,0 3,1 3,2 Quelle: Jacob Wichner: Geschichte Des Benediktiner-Stiftes Admont, in google books Seite 131, Urkundenbuch Nr. 216
  4. Quelle die Geschichte des Benediktiner-Stiftes Admont
  5. Quelle members.aon.at
  6. schriftlich verpflichten
    • Stipperger, Walter: Almanach des steirischen Berg- und Hüttenwesens, in Mitteilungen des Museums für Bergbau, Geologie und Technik am Landesmuseum Joanneum Graz, Dr. Karl Murban (Hrg.), 1968, Mitteilungsheft Nr. 29
  7. Quelle www.admont.at Gemeindechronik von Admont
  8. Quelle Salzburgwiki, Artikel Konrad IV. von Fohnsdorf und dortige Quellen
  9. Quelle regesta-imperii.digitale-sammlungen.de
  10. Quelle [www.rzuser.uni-heidelberg.de
  11. Quelle www.steiermark.com


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