Gersdorfer Durchstich

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Arbeiten am Ennsboden 1929

Der Gersdorfer Durchstich war ein Durchstich im Flussverlauf der Enns im Rahmen der Ennsregulierung im 19. Jahrhundert.

Geografie

Der Eingriff in den Verlauf der Enns wurde 1924 bei Flusskilometer 186,6 bis 187,4 vorgenommen und ist bereits verlandet.

Geschichte

Am 27. September 1924 nahm die Ennsregulierungskommissoin die Kollaudierung einiger Bauten der Jahre 1923 und 1924 vor, welche, wie im gesamten Zeitabschnitt, durchwegs in eigener Regie der Ennsbauleitung Liezen ausgeführt wurden. Insbesondere wurde das gute Gelingen des Gersdorfer Durchstichs erwähnt, welcher bei einer Länge von 887 m eine 1 270 m lange Flussschlinge außer Wirksamkeit setzte, welche eine ständige Gefahr für die Eisenbahnlinie und für den Öblarner Talboden gebildet hatte.

Wegen des lettigen und lehmigen, mit Schilfwurzeln durchsetzten Untergrundes wurde die 620 m lange Leitrinne in einer Breite von 20 m und einer mittleren Tiefe von 1,5 m ausgehoben, sodass sich ein Aushub von rund 18.600 m³ ergab, welcher an beiden Ufern zu hochwasserfreien Dämmen mit zwei bis drei Metern Kronenbreite geschüttet wurde. Dieser Leitkanal konnte dem demnach das gesamte Normalwasser in sich aufnehmen. Die Verlandung des alten Flusslaufes vollzog sich in sehr günstiger Weise. Der Zuschlussbau des alten Flussaufes bestand lediglich in einem einfachen verkitteten "Wolfbau" ohne Leitwerk.

Die gesamten Baukosten dieser Durchstichsanlage betrugen Schilling 77.300.—.

Luftbild

Luftbildaufnahme (Digitaler Atlas Steiermark)

Rot - Durchstich
Blau - Altarm (verlandet)

Quellen

  • Franziszeischer Kataster in GIS
  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hatte, stimmen aktuell noch nicht alle EnnstalWiki-AMap-Weblinks, sofern nicht beim Link auf eine bereits erfolgte Aktualisierung hingewiesen wird.
  • ANNO, Die Wasserwirtschaft, 1933, Ausgabe 36, Seite 21