Gendarmerieposten Admont

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Der Gendarmerieposten Admont war ein Stützpunkt der Gendarmerie im Ennstal.

Geschichte

Anhand von historischen Protokollen aus der Marktgemeinde Admont kann man ersehen, wie langwierig es im 19. Jahrhundert war, einen Gendarmerieposten zu erhalten. Nachstehend Auszüge aus Gemeinderats-Sitzungsprotokollen, die die Entwicklung der Einrichtungen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit, Ortspolizei und Errichtung des Gendarmeriepostens in Admont dargestellen.

Protokoll 1864

Protokoll der Sitzung der Gemeinde, Repräsentanz Admont, am 29. November 1864
Gegenwärtige:
Bürgermeister Herr Carl Grogger,
Gemeinderäthe, die Herren:
Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß,
Ausschüsse, die Herren:
Dr. Gregor Fuchs, Thomas Brandacher, Bonifaz Lerider, Mathias Gutternigg, Leopold Diller, Wilfried Schmidt,
Ersatzmänner, die Herren:
Heinrich Dickbauer, Carl Kaltenbrunner.

6) Die Amts - und Sicherheits - Polizei übernimmt Herr Gem. Ausschuß Mathias Gutternigg.

7) Die Lebensmittel - Polizei, die Überwachung des Marktverkehres, insbesondere die Aufsicht auf Maß und Gewicht übernimmt Herr Gem. Ausschuß Leopold Diller, ebenderselbe übernimmt auch die Gesundheitspolizei.

8) Die Sittlichkeitspolizei übernimmt Herr Gem. Ausschuß Thomas Brandacher.

9) Mit Bezug auf den Erlaß des löblichen k.k. Bezirksamtes Liezen vom 24. September d.J., Zahl1969 erklärt der Gemeindeausschuß daß der jeweilige Gemeindediener zugleich die Polizeiwachdienste versehen werde.
Geschlossen und gefertigt am 29. November 1864
Grogger, Gem. Vorsteher,
die Gem. Räthe Mathias. Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß, sowie von den Ausschüssen P. Bonifaz Lerider, Thomas Brandacher, P. Gregor Fuchs, Leopold Diller, sowie die Ersatzmänner Carl Kaltenbrunner, Heinrich Dickbauer und Mathias Gutternigg.
Schriftführer und Ausschußmitglied Wilfried Schmidt.

Protokoll Jänner 1865

aufgenommen in der Gemeinderatssitzung zu Admont am 26. Jänner 1865

2) Besprechung über die Uniformierung des Gemeinde - Polizeimannes.

Der Ausschuß beschließt einstimmig, daß der Gemeinde - Polizeimann in nachbenannter Weise uniformiert und bewaffnet werde: Ein Waffenrock von grauem Tuche mit grünen Aufschlägen und Kragen, ein Beinkleid ebenfalls von gleichem Tuche, ein Mantel von grauem Tuche, einen grünen Hut, einen Säbel und eine Pistole.

Protokoll März 1865

Uiber die Gemeindeberathung vom 7. März 1865 in der Marktgemeinde Admont.
Gegenwärtige
Vorsitzender
Herr Karl Grogger, Gemeindevorsteher,
die Herren Gemeinderäthe Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß.
Die Herren Ausschußmitglieder:
Hochw. P. Gregor Fuchs, Wilfried Schmidt, Michael Adam, sowie die Ersatzmänner: Carl Kaltenbrunner, Ludwig Bernhart, Franz Ramsauer, Herinrich Dickbauer.

2) Uiber die Ernennung eines Polizeidieners haben sich sämtliche Herren Ausschußmitglieder einstimmig ausgesprochen, daß der gegenwärtige Gemeindediener Anton Ruthofer als Polizeidiener ernannt werde und wird ihm für beide Dienste als Gemeinde - und Polizeidiener ein Gehalt von 80 fl ö.W. (Achtzig Gulden ö.W.) jährlich bewilligt, wofür er nebst dem Polizeidienst die Besorgung der Marktbeleuchtung zu übernehmen habe.

C. Grogger, Gem. Vostand,
die Gemeinderäthe: Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß, die Ausschußmitglieder: Wilfried Schmidt, Gregor Fuchs, Michael Adam, Ludwig Bernhart und die Ersatzmänner: Carl Kaltenbrunner, Franz Ramsauer, Heinrich Dickbauer.

Protokoll Mai 1865

über die öffentliche Ausschußsitzung am 15. Mai 1865.
Vorsitzender:
Herr Karl Grogger, Gemeindevorsteher,
die Herren Gemeinderäthe: Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß, ferner die Herren Ausschußmitglieder: P. Gregor Fuchs, Bonifazius Lerider, Wilfried Schmidt, Michael Adam, Leopold Diller, Thomas Brandacher und der Ersatzmann Herr Karl Kaltenbrunner.

4) Dringlichkeitsansuchen um Aufstellung eines Gendarmeriepostens aus bekannten Beweggründen. Bei dem k.k. Bezirksamte ein Ansuchen um Enthebung der Erwerb - Einkommen, - Hausklassen - und Hauszinssteuer bei den abgebrannten Häusern.

Grogger, Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß, P. Gregor Fuchs, P. Bonifaz Lerider, Wilfried Schmidt, Diller, Michael Adam, Thomas Brandacher, Karl Kaltenbrunner

Protokoll Juni 1867

Uiber Gemeindeberathung im Markte Admont am 14. Juni 1867
Gegewärtige:
Vorsitzender
Herr Karl Grogger, Gem Vorsteher,
die Herren Gemeinderäthe: Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Franz Weiß, die Herren Ausschußmitglieder: Hochw. P. Wilfried Schmidt, Franz Ramsauer, Thomas Brandacher, Mathias Gutternigg, die Ersatzmänner: Heinrich Dickbauer, Franz Lackner.

1) Der Herr Gemeindevorsteher verliest ein Dekret des k.k. Bezirksamtes Liezen vom 1. Juni 1867, Zl. 768, in welchem die wesentlichen Vortheile der den Gemeinden obliegenden Sicherheitsdienste hervorgehoben werden, wenn Loco Admont wieder eine Gendarmerie - Expositur aus wenigstens 2 Mann bestehend aufgestellt würde, und wird in demselben zugleich die Gemeindevorstehung aufgefordert, ehenstens den Beschluß hierüber vorzulegen, ob sie geneigt wäre, der Gendarmerie - Expositur das Quartier mit Beheizung unentgeldlich beizustellen und das Schreibpauschale zu übernehmen.

Die anwesenden Herren Ausschußmitglieder haben sich hierüber sämtlich dahin ausgesprochen, daß zwar eine Gendarmerie - Expositur für Admont sehr wünschenswert wäre, und diese auch dankbar angenommen würde, wenn die Kosten entweder vom k.k. Aerar bestritten würden, oder wenn zur Beitragung derselben die übrigen Gemeinden - da diese doch einen gleichen Vortheil hätten - beauftragt werden könnten.

Grogger, Gem. Vorsteher,
Franz Weiß, Gem. Rath und Schriftführer, M. wilfinger, Sosef Draxler, P. Winfried Schmidt, Ramsauer, Thomas Brandacher, Heinrich dickjbauer, Franz Lackner, Mathä Gutternigg.

Ein Schreiben an das k.k. Bezirksamt

Löbliches k.k. Bezirksamt
Die gefertigte Gemeinde - Vorstehung überreicht zufolge Dekretes vom 1. d.M. Zl. 768 die Abschrift des Protokolls über die am 14. d.M. stattgehabte Gemeinde - Berathung bezüglich der beantragten Aufstellung einer Gendarmerie - Expositur Loco Admont; aus welcher hervorgeht, daß zwar eine Gendarmerie - Expositur hier in Admont sehr wünschenswert wäre, jedoch zur Alleintragung der Kostern sich der Ausschuß nicht herbeilassen will.

Wenn auch höheren Ortes die Kosten für die Gendarmerie - Expositur in Admont nicht bestritten würden, so wäre es doch nicht mehr als billig, wenn die Gemeinden der Umgebung hiezu beizutragen hätten. Ein wichtiger Umstand, warum die Aufstellung der Gendarmerie - Expositur hier keinen Anklang fand, ist der, weil die Gendarmerie - Mannschaft der Gemeindevorstehung nicht untergeordnet ist und man erst bei einem löbl. k.k. Gendarmerie - Amte im Falle selbe benöthigt würde, darum ansuchen müßte.

Sollte jedoch eine Gendarmerie - Expositur hier aufgestellt werden, so wäre es nothwendig, wenn die Mannschaft die Weissung erhielte, sich dem Gemeinde - Vorsteher wenigstens bei Fällen von Gefahr im Verzuge unmittelbar zur Verfügung zu stellen.
Admont, am 18. Juni 1867

Antwortschreiben an die Gemeinde Admont

An den Gemeindevorstand in Admont
Die hohe k.k. Stathalterei hat mit dem Erlasse Nr. 4, Zl. 7734 hierher eröffnet, daß die bezirksämtlich beantragte Errichtung eines förmlichen, provisorischen Gendarmeriepostens von 3 Mann - einen Postenkommandanten und 2 Mann - in Admont auf keine weiteren Hindernisse stoßen würde, falls sich die Gemeinde Admont erklären würde, für die entsprechende Unterkunft dieses Postens auf ihre Kosten, respektive Beistellung einer Kaserne samt Einrichtung, Sorge tragen zu wollen.

Nach der hierämtlichen Ansicht würde sich die Thätigkeit dieses Postens über die Gemeinden Aigen, Admont, Krumau, Johnsbach, Weng und Hall zu erstrecken haben und selbstverständlich bestimmt sein, die öffentliche Sicherheit und Ruhe aufrecht zu erhalten, und diese Gemeinden in der Handhabung der Ortspolizei zu unterstützen.

Mit dem Bemerken, daß die hohe k.k. Statthalterei die schleunigste Berichterstattung in dieser Angelegenheit erwartet, fordere ich den Gemeindevorstand auf, ehemöglichst den dortigen Ausschuß einzuberufen, ihn von obigem Erlaß in Kenntnis zu setzen und alles aufzubiethen, um denselben zur angedeuteten Erklärung und daher zur Abweichung vom Beschluß vom 14. Juni d.J. zu bestimmen. Sollte jedoch die dortige Gemeinde - Vertretung von diesem Beschlusse nicht abgehen, daher die obigen Kosten nicht allein tragen können, oder wollen, so wolle sich dieselbe bei einem Zusammentritte mit den Gemeindevertretungen von Aigen, Krumau, Johnsbach, Weng und Hall, wobei der Herr Gemeindevorsteher von Admont den Vorsitz zu führen hätte, und das Einvenehmen dahin setzen, daß sie zusammen die Kosten der Bequartierung und Einrichtung des in Admont zu errichtenden Gendarmeiepostens tragen wollen.

Diesen neuerlichen Beschluß der Gemeinde Admont und eventuell den Collektivbeschluß der sämtlichen obigen Gemeinden mit Einschluß der Gemeinde Admont erwarte ich in der obigen Rücksicht in einigen Tagen und ersuche, den Tag und Ort des Zusammentrittes der sämtlichen obigen Gemeinde - Vertretungen hieher bekannt zu geben, welcher Zusammentritt natürlich entfällt, wenn die Gemeinde Admont die fraglichen Kosten allein tragen würde.

Zugleich wäre das zum letzteren zu adaptierende Gebäude zu bezeichnen.

k.k. Bezirksamt Liezen
am 14. Juli 1867
Der k.k. [[[[Bezirksvorsteher]]]]
Unterschrift unleserlich

Weiteres Schreiben an den Gemeindevorstand von Admont

An den Gemeindevorstand in Admont
Nachdem die hohe k.k. Statthalterei mit einem neuerlichen Erlasse auf die sogleiche Berichterstattung im Betreff Errichtung eines Gendarmeriepostens in Admont auf Kosten der Gemeinde drängt, so ersuche ich, die dieseitige Erklärung, welche nach dem Berichte vom 28. d.M., Zl. 599 von den Gemeinden oder von der Gemeinde Admont allein, heute abgegeben wird, ganz gewiß schon mit der morgigen Post hierher gehen zu lassen, zu wollen. Eine Ablehnung der Kostenübernahme dürfte für alle Zukunft nachtheilig sein.
Liezen, 30. Juli 1867
Pucher, e.h.
Die bisher als unleserlich bezeichnete Unterschrift des Vorstehers des Bezirksamtes dürfte "Pucher" lauten.

Protokoll Juli 1867

aufgenommnen vom Gemeindevorstand zu Admont am 30. Juli 1867
Gegenwärtig die Gefertigten.
Das löbliche Bezirksamt zu Liezen hat bei der k.k. Statthalterei die Errichtung eines Gendarmerie - Postens von 3 Mann beantragt und auch die Bewilligung dazu erhalten.

Nachdem es sich jedoch um die Bestreitung der Kosten für Quartier, Beheizung, Einrichtung und das Schreibpauschale für den obigen Posten handelt, die Marktgemeinde diese Kosten von ca. 100 fl ö.W. allein zu tragen, sich nicht herbeilassen kann und hierüber bereits Bericht erstattet wurde, so wurden über bezirksamtliche Aufforderung vom 14. Juli 1867 Zl. 1149, die Herren Gemeindevorstände von Aigen, Krumau, Johnsbach, Weng und Hall auf den heutigen Tag zu einer Berathung eingeladen um ihre Erklärungen abzunehmen, ob und wieviel jede Gemeinde dazu beizutragen sich verpflichtet, nachdem die Täthigkeit dieses Postens sich auf die obgenannten Gemeinden erstrecken würde und von wohlthätiger Weise wäre.

Das Protokoll endet hier ohne Entscheidung und ohne die oben angeführten Unterschriften der "Gegenwärtigen".

Schreiben an das k.k. Bezirksamt in Liezen

Löbliches k.k. Bezirksamt in Liezen
Die gefertigte Gemeindevorstehung übersendet beiliegend das Protokoll vom 30. v.M. bezüglich der Errichtung eines Gendarmeriepostens in Admont, wozu sich zur Beitragsleistung der Kosten für Beistellung der Kaserne und Einrichtung, die Gemeinde Admont mit 30 fl, die Gemeinde Aigen mit 6 fl, die Gemeinde Krumau mit 10 fl. die Gemeinde Weng mit 6 fl und die Gemeinde Hall mit 10 fl - somit zusammen mit 62 fl ö.W. verpflichten.

Die Gemeindevorstehung von Johnsbach gab die mündliche Äußerung ab, daß die Gemeinde nichts beitragen könne, indem dieselbe sehr klein ist und die Einkünfte - Gemeindeumlage von keiner großen Bedeutung sind, auch eine Gendarmerie weniger Die Gemeindevorstehung von Johnsbach gab die mündliche Äußerung ab, daß die benöthigen, da sie in ihrem kleinen Ort die Polizei selbst handhaben. Nachdem nun die Auslagen zur Herstellung eines Quartiers mit zwei Zimmern samt Einrichtung sich jährlich mindestens auf 90 fl belaufen, werden und die nebenstehend angeführten Gemeinden in ihrer hinlängstsam bekannten Lage nicht mehr zu leisten im Stande sind, so stellt die gefertigte Gemeindevorstehung im Namen der übrigen Gemmeinden die höfliche Bitte, daß der ausfallende Betrag von 28 fl ö.W. von dem k.k.Ärar umsetzt werden möge.

Schließlich erlauben sich die Gemeinden zu erklären, daß sie sich zur Herstellung eiserner Bettengarnituren nicht herbeilassen konnten.
Admont am 1. Juli 1867

Antwortschreiben vom Bezirksamt

Liezen, 23. August 1867
Geehrter Herr Gemeindevorsteher!
Die Erklärung der Gemeinde Admont wegen Unterbringung des Gendarmerie - Postens dortselbst, welche Sie am 26. d.M. auf dem hiesigen Gendarmerie - Posten dem Herrn Gendarmerie - Rittmeister Bar. Eydik versprochen haben, wollen Sie amtlich an meine Adresse, jedoch mit einer solche Beschleunigung einsenden, daß sie mittelst der morgigen Admonterpost in meine Hände gelangt.

Zugleich wollen Sie mir mitteilen, ob die Quartierangelegenheit mit dem Hafner Schruß bereits geregelt ist und ob eine abermalige Verhandlung mit den Gemeinden Admont, Aigen, Krumau, Hall und Weng wegen Beitragsleistung nothwendig sei.

Ihr ergebener Pucher , Bez. Vorsteher.

Einladung zur Gemeindesitzung

Euer Hochwohlgeboren!
Auf die geschätzte Zuschrift vom 23. d.M. betreff Vorlage der Erklärung wegen Unterbringung des Gendarmerieposten in Admont, erlaube ich mir, Euer Hochwohlgeboren in Kenntnis zu setzen, daß bevor die bezügliche Erklärung von Seite der Gemeinde - Vorstehung Admont abgegeben werden kann, früher noch eine Ausschußsitzung abgehalten werden muß, weil ganz unerwartet die Gemeinden Hall und Aigen mit ihren versprochenen Beitragsleistungen zurückgetreten sind. Die Sitzung wird künftigen Montag, als den 26. d.M. Nachmittag stattfinden.

Mit aller Hochachtung zeichnet sich als Euer Hochwohlgeboren ergebenster Diener
Admont, 23. August 1867

Protokoll August 1867

aufgenommen in der Marktgemeinde Admont über die abgehaltene Ausschußsitzung am 26. August 1867

Gegenwärtige:
Herr Karl Grogger, Gem. Vorsteher,
die Herren Gemeinderäthe: Mathias Wilfinger, Josef Draxler,Franz Weiß, Karl Kaltenbrunner, das Ausschußmitglied Michael Adam, die Eersatzmänner: Ludwig Bernhart, Heinrich Dickbauer, Franz Maderthaner.

Ist die neuerliche Berathung, ob zu der beantragten Aufstellung eines prov. Gendarmeriepostens zu Admont an Bequartierungskosten der bereits versprochene Beitrag zu 24 fl ö.W. geleistet werden soll.

Nachdem schon in der Sitzung vom 14. Juli lf.J. der Beschluß gefaßt wurde, einen Beitrag an Bequartierungskosten des Gemdarmerie - Postens zu Admont zu leisten, wenn die übrigen Gemeinden ebenfalls ihre Beiträger dazugeben, und nachdem sich die Gemeinden Hall, Weng, Aigen und Krumau verpflichtet haben, zu diesen Kosten beizutragen,, so wurde wiederholt einstimmig der Entschluß gefaßt, für die Zeit bis zur Beendigung des Eisenbahnbaues einen Geldbetrag von 24 fl (Zwanzigvier Gulden) ö.W. jährlich an Quartierungskosten zu geben und der Herr Gemeindevorsteher wird ermächtigt, unter Einbeziehung eines Gemeinderathes und eines Ausschußmitgliedes den Miethvertrag mit Michael Schruß, welcher das Quartier für den Gendarmerieposten zum 50 fl jährlichen Miethzinse angeboten hat, abzuschließen.

Verglichen, geschlossen und gefertigt:
C. Grogger, Gem. Vorsteher,
Mathias Wilfinger, Josef Draxler, Weiß, Karl Kaltenbrunner, Ludwig Berhart, Michael Adam, Heinrich Dickbauer, Franz Maderthan.

Mietvertrag für die Räume der Gendarmerie

Miet - Vertrag
welcher zwischen den Eheleuten Michael und Maria Schruß, Hafner zu Admont als Vermiether eines Theiles, von dem Gemeindevorsteher Herrn Karl Grogger, dem Gemeinderath Herrn Mathias Wilfinger und dem Gemeindeausschuß Herrn Karl Kaltenbrunner auf Grund des Ausschußprotokolles vom 26. August l.J. gegebenen Zustimmung als Miether anderen Theiles verabredet und geschlossen wurde wie folgt:

§1
Es vermiethen Michael und Maria Schruß das in ihrem Hause, Nr. 27 zu Admont befindliche gassenseitige große Zimmer im ersten Stock nebst einer Küche und Holzlage, der Marktgemeinde Admont zu Benützung für den dortselbst aufzustellenden Gendarmerieposten auf drei nacheinander folgende Jahre, nämlich vom ersten Oktober 1887 bis dahin 1870, gegfen einen halbjäjhrig im Vorhinein zu bezahlenden unsteigerlichen Jahresmiethzins zu 50 fl öW.

Schreiben an das Landesgendarmerie-Kommando in Graz

Löbliches k.k. Landes - Gendarmerie - Commando, 3. Flügel in Graz

Zufolge der erhaltenen sehr geschätzten Note vom 11. d.M. Zl:1365 beehrt sich die ergebenst gefertigte Gemeindevorstehung zu berichten, daß unterm 10. d.M. Zl: 1468 von Seite des löbl. k.k. Bezirksamtes Liezen eine Abschrift des Erlasses der h. k.k. Statthalterei Graz dato 4. Sept. 1867 Zl: 10472 an das genannte Bezirksamt der gefertigten Gemeindevorstehung zugegangen ist, vermöge welchem sich das k.k. Landes - Gendarmerie - Commando zur Aufstellung des gewünschten prov. Genmdarmeriepostens, bestehend aus einem Commandanten und 2 Mann in Admont bereit erklärt, den Kasern - Miethzins, dann das Reinigungs - und Beleuchtungspauschale aus der Gendarmeriebequartierungs Kasse zu bestreiten, dagegen habe aber die Gemeinde Admont sämtliche Zimmer - und Kücheneinrichtungen mit Ausschluß der Betten nach dem beiliegenden Verzeichnisse auf eigene Kosten beizustellen und es wurde unter einem die gefertigte Gemeindevorstehung zur Abgabe der Erklärung über letzteres aufgefordert.

Diesemnach entfällt nun der Gemeinde Admont die Verpflichtung der Besorgung der Gendarmerie - Kaserne und hat dagegen die Zimmer - und Kücheneinrichtung für die Kaserne beizustellen, weshalb auch die Vorlage eines Kostenüberschlages der anzuschaffenden Einrichtungsstücke als nicht mehr nothwendig erachtet wird.

Sollte jedoch das h. Commando der Marktgemeinde Admont die Begünstigung zu Theil werden lassen, daß hochselbes auch noch die Kaserneinrichtung beistellt, so wird unverzüglich ein Preisverzeichnis hierüber vorgelegt werden, obgleich die Erklärung von Seite der Gemeinde Admont über die Beistellung der Einrichtung an das k.k. Gendarmerie - Commando abgegeben wurde.

Gemeindevorstehung Admont am 13. September 1867

Am Endes des Zweiten Weltkriegs

Am 5. August 1945 in Admont wurde in einem ehemaligen Lager der Wehrmacht ein Auffanglager für "DP" (swiki:Displaced Persons) eingerichtet, "das mit 2 000 bis 2 400 Personen zu den größten Flüchtlingslagern der Steiermark zählte" [..] "Plündernde und stehlende Ausländer flüchteten in dieses DP-Lager und ließen ihr Diebesgut zurück. Es fand eine Razzia im Lager mit Hilfe englischer Truppen und 100 (!) Gendarmen aus dem Ennstal statt. Dabei wurden Waffen und Munition sichergestellt." [..] "Der Gendarmerieposten Admont war wegen der häufigen Raubüberfälle auf 20 Mann verstärkt. Im Frühjahr 1946 wurden zwei Gendarmen bei einer Anhaltung beschossen und die Täter flüchteten ins Lager. Es kam zu Verlegung von jüdische Flüchtlingen ins Lager Admont. 50 von ihnen plünderten am 19. Juni das Schloss Röthelstein. Bei der Verhaftung eines polnischen Einbrechers wurden drei Admonter Gendarmen von 25 Polen tätlich angegriffen. In Notwehr erschossen die Gendarmen einen Polen. Am 9. September überfielen 60 jüdische Lagerinsassen den Gendarmerieposten Admont. Ein Hilfsgendarm wurde bis zur Bewusstlosigkeit niedergeschlagen."[1]

Quellen

  1. Quelle Amtliche Mitteilung des Bürgermeisters von Admont, Dez. 2007, S.9, im Internet am 5. August 2013 nicht mehr abrufbar gewesen [Quelle dieser Quelle: [http://fremdsehen.at/tag/admont/ fremdsehen.at