Gemeinderatswahlen 2015

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Die Gemeinderatswahlen 2015 fanden in der Steiermark am 22. März 2015 statt.

Allgemeines (Steiermark)

Wahlberechtigt waren in den 286 steirischen Gemeinden – nicht gewählt wurde in Graz – 800 811 Steirer inklusive 30 386 EU-Bürger.[1]

In allen steirischen Gemeinden waren die SPÖ und die ÖVP angetreten, die FPÖ kandidierte in 241 Gemeinden, die Grünen in 87, die KPÖ in 30 und die NEOS in 15 Gemeinden. Dazu kamen noch 97 Namenslisten. Traditionell ist die Gemeindepolitik in ländlichen weißgrünen Gebieten eher schwarz, in den meisten größeren Städten, vor allem in den Industriegebieten dominiert Rot. Bei den Kommunalwahlen 2010 hatte die ÖVP mit 46,7 Prozent die zuvor fast gleichauf liegende SPÖ (37,7 Prozent) abgehängt.[2]

Allgemeines und Bemerkenswertes (Bezirk Liezen)

Die neue Gemeinde"landschaft" des Bezirks Liezen nach der Gemeindezusammenlegung 2014/15

Die Wahlbeteiligung sank im Bezirk Liezen gegenüber den Gemeinderatswahlen 2010 von 81,61 auf 76,35 Prozent der Wahlberechtigten.

Beide Groß- und Regierungsparteien mussten Stimmverluste hinnehmen: Die ÖVP kam auf 41,19 % (-1,86 %, 2010: 43,05 %), die SPÖ auf 33,29 % (-3,95 %, 2010: 37,24 %) der Stimmen. Zugewinne gab es für FPÖ (9,66 % + 0,78 % = 10,44 %), Grüne (1,06 % + 1,08 % = 2,15 %), KPÖ (0,34 % + 0,08 % = 0,42 %) und sonstige Listen (2010: 8,87 % + 3,63 % = 12,50 %). NEOS waren im Bezirk Liezen nicht angetreten.[3]

Die Wahlergebnisse der einzelnen Gemeinden brachten etliche Überraschungen.

Admont: SPÖ verdrängt ÖVP vom ersten Platz

Mit 53,23 Prozent der Stimmen gewann die SPÖ in der neuen Großgemeinde Admont die Wahl. Die ÖVP, die mit Günther Posch den bisherigen Admonter Bürgermeister stellte, hatte das Nachsehen.[4]

Aich: ÖVP > FPÖ > SPÖ

Erwartungsgemäß verteidigte die ÖVP in der (um Gössenberg vermehrten) Gemeinde Aich die absolute Mehrheit, wenn auch unter Verlusten. Die FPÖ konnte ihre (in der Altgemeinde Aich) 2010 erlittene Niederlage wettmachen, um rund 16 Prozentpunkte zulegen und damit die SPÖ überholen, die ihrerseits nach dem Wahlverlust von 2010 wieder zulegte.[4]

Altaussee: Debakel für SPÖ

In Altaussee konnte die ÖVP ihre absolute Mehrheit auf Kosten der SPÖ ausbauen, die 15 Prozentpunkte verlor.[4]

Ardning: SPÖ triumphiert

Die SPÖ überbot in Ardning ihr Ergebnis von 2010 (50,61 %) um 9,46 Prozentpunkte. Die ÖVP verlor drei Mandate, die FPÖ kam auf zwei Gemeinderatssitze.[4]

Bad Aussee: Erdrutschsieg der ÖVP

In Bad Aussee verdrängte die ÖVP mit Spitzenkandidat und Bürgermeister Franz Frosch die SPÖ vom Spitzenplatz und errang mit 56,96 Prozent der Wählerstimmen die absolute Mehrheit. Vor fünf Jahren war die Volkspartei noch um sechs Prozentpunkte hinter der SPÖ gelegen.[4]

Bad Mitterndorf: Ritzinger gewinnt

Die Wahl zum Gemeinderat der neuen Gemeinde Bad Mitterndorf entschied der ehemalige SPÖ-Bürgermeister der Gemeinde Pichl-Kainisch, Manfred Ritzinger, mit seiner Liste Ritzinger für sich. 32,79 Prozent machten bei dieser ihr Kreuz.[4]

Gaishorn: Gewinne für SPÖ und Bürgerliste

In der Fusionsgemeinde Gaishorn erlangte die SPÖ mit fast 43 Prozent der Stimmen die relative Mehrheit und sieben Gemeinderatsmandate, jeweils vier Sitze entfielen auf die ÖVP und die Gaishorner Bürgerliste.[4]

Gröbming: Erdrutschsieg für SPÖ, Debakel für FPÖ

In Gröbming erreichte die SPÖ mit dem Spitzenkandidaten Alois Guggi 51,98 % der Stimmen und somit ein Plus von nicht weniger als 23,1 %. Die Freiheitlichen sackten gegenüber 2010 von 32,19 % auf 9,36 % ab.[4]

Grundlsee: SPÖ stürzt ab und verliert Absolute an ÖVP

In Grundlsee stürzte die SPÖ (2010: 57,54 %) auf 24,68 % ab. Die ÖVP (2010: 36,36 %, 2005: 47,25 %) legte 27 Prozentpunkte zu, die FPÖ stieg von 6,10 % auf 11,57 %.[4]

Haus: OVP hält Absolute, Debakel für SPÖ

Die Hauser ÖVP konnte mit 55,25 % ihren Rückschlag (2010: 44,78 %, 2005: 56,53 %) wettmachen, die SPÖ erlitt mit einem Verlust von rund zwölf Prozentpunkten ein weiteres Debakel (2010: 25,53 %, 2005: 32,76 %). Die Bürgerliste verlor vier Prozentpunkte.[4]

Lassing: Zugewinne der ÖVP

4,12 Prozentpunkte, etwas weniger als 2010, legte die ÖVP in Lassing zu und kam auf 59,14 % der Stimmen. SPÖ und FPÖ verzeichneten Verluste, die Liste Arnold Dreher verfehlte den Einzug in den Gemeinderat.[4]

Liezen: SPÖ-Mehrheit mit Verlusten

In der um die widerstrebende Gemeinde Weißenbach an der Enns vermehrten Stadt Liezen verfehlte die SPÖ unter ihrem Spitzenkandidaten Rudolf Hakel die Stimmenmehrheit mit 47,12 % (2010: 52,25 %) nur knapp, durfte sich aber über 13 der 25 Gemeinderatssitze freuen.[4] Die ÖVP verlor drei Prozent, ebenso viel gewann die FPÖ. Die Grünen freuten sich über den Einzug in den Gemeinderat.

Michaelerberg-Pruggern: ÖVP-Sieg

10 ÖVP : 4 SPÖ : 1 FPÖ: In der Fusionsgemeinde Michaelerberg-Pruggern verlor die SPÖ gegenüber 2010 stattliche 11,89 %, die ÖVP gewann 12,02 % dazu.[4]

Öblarn: ÖVP behauptet sich

Trotz leichter Verluste behauptete sich in Öblarn die ÖVP, Zugewinne gab es für SPÖ und FPÖ.[4]

Ramsau am Dachstein: Sieg der Liste Fischbacher, k.o. für SPÖ

In Ramsau am Dachstein legte die von Ernst Fischbacher angeführte Liste Fischbacher um fast 31 Prozentpunkte zu und verdrängte damit die ÖVP vom Spitzenplatz. Die ÖVP verlor 27,53 % (2010: 57,16 %). Einen leichten Zugewinn verzeichnete die FPÖ (2010: 15,51 %). Die SPÖ (4,5 %, 2010: 9,82 %) verfehlte den Wiedereinzug in den Gemeinderat.[4]

Schladming wählt ÖVP und "Schladming neu"

Drei Bürgermeister in einer Stadt
In Schladming, durch die Gemeindestrukturreform 2014 um die Gemeinden Pichl-Preunegg und Rohrmoos-Untertal vermehrt, blieb die ÖVP unter ihrem Spitzenkandidaten Jürgen Winter mit 46,13 % der Stimmen weit unter ihrem Ergebnis von 2010 (61,09 %). Die Liste Schladming neu, geführt von Hermann Trinker (bis 2014 Bürgermeister der Gemeinde Rohrmoos-Untertal), Siegfried Keinprecht junior (bis 2014 Bürgermeister der Gemeinde Pichl-Preunegg) und dem Schladminger Unternehmer Fritz Warter, kam auf 35,19 %. Die FPÖ kam auf den dritten, die SPÖ auf den vierten Platz.[4]

Der "Liste Schladming neu" fehlten lediglich acht Stimmen für ihr zehntes Mandat und damit wäre die absolute ÖVP-Mehrheit gebrochen gewesen[5].

Sölk: ÖVP behauptet bequeme Mehrheit

In der Fusionsgemeinde Sölk stand Verlusten der SPÖ und der ÖVP ein FPÖ-Gewinn von 6,82 Prozent gegenüber, die satte Mehrheit der ÖVP belief sich auf 59,85 %.[4]

Stainach-Pürgg: Absolute für ÖVP

In der Fusionsgemeinde Stainach-Pürgg ging das vermeintliche Kopf-an-Kopf-Rennen klar an die ÖVP (54,03 %), die SPÖ musste sich mit 36,27 % begnügen.[4]

Trieben: KPÖ zeigt auf

Eine freudige Überraschung erlebte die KPÖ Trieben: Sie erzielte zwei Mandate, obwohl sie nur einen Kandidaten (Michael Jansenberger) aufgestellt hatte.[4]

Ergebnisse im Detail

Bezirk Liezen gesamt

mehr über den Bezirk Liezen

Wahlberechtigte: 67 088 Wahlbeteiligung 2015: 75,32 % Wahlbeteiligung 2010V: 79,84 %
Partei 2015 2010V * Differenz
Stimmen in % Mandate Stimmen in % Mandate Stimmen in % Mandate
Gesamt 50 528 53 391
Ungültig 834 961
Gültig 49 694 52 430
SPÖ 16 545 33,29 % 170 19 527 37,24 % -2 982 -3,95 %
ÖVP 20 467 41,19 % 218 22 573 43,05 % -2 106 -1,86 %
FPÖ 5 190 10,44 % 41 5 063 9,66 % 127 0,78 %
GRÜNE 1 070 2,15 % 6 557 1,06 % 513 1,09 %
KPÖ 210 0,42 % 2 41 0,08 % 169 0,34 %
Sonstige Listen 6 212 12,50 % 46 4 650 8,87 % 1 562 3,63 %
BZÖ 19 0,04 %
*) In dieser fiktiven Vergleichswahl sind in der Gesamtauswertung und in der Bezirksauswertung aufgrund der Gemeindefusionen Mandatsvergleiche nicht möglich.

Detailergebnisse nach Gemeinden

Quelle

Weblinks

Einzelnachweis

  1. Kleine Zeitung, abgefragt am 22. März 2015 um 15:01 Uhr
  2. Salzburger Nachrichten online, abgefragt am 22. März 2015 um 11:50 Uhr.
  3. Die Wahlergebnisse im Detail, egov.stmk.gv.at
  4. 4,00 4,01 4,02 4,03 4,04 4,05 4,06 4,07 4,08 4,09 4,10 4,11 4,12 4,13 4,14 4,15 4,16 4,17 4,18 Kleine Zeitung online: Die Wähler im Bezirk Liezen haben entschieden, abgefragt am 22. März 2015 um 18:30 Uhr.
  5. Quelle swiki:Salzburger Nachrichten, Ausgabe 24. März 2015

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