Fischerndörferer Pass

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Fischerndörferer Pass ist eine Brauchgruppe aus Fischerndorf in Altaussee im Ausseerland, die ausschließlich am 5. Dezember unterwegs ist.

Beschreibung

In Altaussee gibt es kein Nikolospiel, dafür aber kommen am 5. Dezember die "Miglon". Bei ihrer letzten Einkehr bleiben sie sitzen und lassen den Krampusabend bei Rumplspiel und Bewirtung ausklingen. Die Fischerndörferer "Miglon" - die Fischerndörferer Pass - besteht aus etwa 20 Mitgliedern im Alter zwischen 17 und 30 Jahren. Das Mindestalter beträgt 16 Jahre und es werden keine Frauen aufgenommen.

Zwischen 1. November und 5. Dezember treffen sich die Mitglieder wöchentlich zur Ausbesserung der Gewänder. Die Pass besitzt verschiedene Figuren: "Bischof" - Nikolaus, das Oberhaupt, die Pelzteufeln mit Holzmasken und Fellbekleidung sowie rotes und schwarzes "Gangerl". Die "Gangerl" sind die Begleiter der "Miglon" und bei Kindern gefürchtet. Dann gibt es noch einen "Grasteufel", der mit "Tanngrass" (Tannenreisig) verkleidet ist und eine Ofengabel mit sich trägt sowie drei Miasteufeln, der Rote, der Grüne und der "Blattlmiasteufel". Die Gewänder der "Miasteufel" sind mit verschiedenfarbigen Flechten und Moosen versehen.

Die in Tracht gekleideten beiden "Miglomandl" und "Migloweibl" werden von zwei Burschen dargestellt. Sie folgen der "Pass" erst später in die Häuser nach. Es handelt sich dabei um Heischegestalten, die von den Hausleuten bewirtet werden. Sie wissen über Peinlichkeiten in den Haushalten Bescheid, die sie lautstark erzählen und worüber sie scherzhaft-provokative Dialoge halten.

Die Altausseer "Miglon" wohnen im "Trisselberger Loch". Man sagt, wenn rund um den Höhleneingang noch Schneeflecken zu sehen sind, dass die "Miglon" die "Wäsch' aufg'hängt" haben. Früher hatte man übermütigen Kindern damit gedroht, im Garten etwas Rotes aufzuhängen. Das sähen dann die "Miglon" von ihrem "Loch" aus und wüssten so, welche "Schlingel" sie besuchen müssten.[1]

Quelle

Einzelnachweis

  1. nach Auskunft von Mag. Ch. Auerböck sowie M. Gaiswinkler aus Altaussee in der Quelle zitiert