FIS Alpine Ski WM 2013 teuer für Steuerzahler

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Die FIS Alpine Ski WM 2013 teuer für Steuerzahler kritisierte der Rechnungshof.

248 Millionen Euro öffentliche Gelder

248 Millionen Euro öffentliche Gelder wurden für Schladming und die FIS Alpine Ski WM 2013 ohne genaue Richtlinien ausgegeben. In seinem Endbericht übt der Rechnungshof heftige Kritik an den öffentlichen Geldgebern, dem Sportministerium unter Gerald Klug (SPÖ) und dem Land Steiermark.

Knapp 248 Millionen Euro, 60 Prozent der Gesamtkosten von 416 Millionen Euro, wurden von Geldern der öffentlichen Hand bezahlt. Es gab kein angemessenes Projektmanagement und die Behörden hatten keinen Gesamtüberblick über die Investitionen für 43 Projekte, so die Prüfer. "Sieben Gremien zur Organisation und Koordination agierten in vielen Bereichen unabhängig voneinander, Gesamtüberblick und Gesamtkoordination fehlten" heißt es im Prüfungsbericht. Und weiter "...Land und Bund förderten auch Projekte, für die der Veranstalter, der Österreichische Skiverband, ein Entgelt vom Internationalen Skiverband erhielt."

So sei das Skygate mit gut zwei Millionen Euro gefördert worden, obwohl das Wahrzeichen nicht in der ursprünglichen Planung der Planai-Hochwurzen-Bahnen vorgesehen gewesen sei. Dazu merkten die Prüfer an, dass "...die WM-Relevanz nicht ausreichend gegeben war, um das Bauwerk zu fördern." Bemängelt wurden weiters die Fördergelder von 18 Millionen Euro für den Bau des Medienzentrums, weil hier der Bedarf nicht schlüssig nachgewiesen und nachgewiesen worden sei.

Die Kosten für das neue Zielstadion Planai hatten sich von den ursprünglich veranschlagten elf Millionen auf 29 Millionen Euro fast verdreifacht. Bund und Land zahlten dafür 17 Millionen, "ohne dass die Entscheidung nachvollziehbar dokumentiert worden wäre."

Argument langfristiger Wirkung nicht nachvollziehbar

Der Rechnungshof kann die Argumentation nicht nachvollziehen, die ganze Region profitiere langfristig im Fremdenverkehr von diesem Mega-Event. Es sei kein eindeutiger Trend seither zu erkennen. Die Beschäftigungsentwicklung, die Bettenauslastung und die Nutzung der Seilbahnen zeigten im Jahr nach der Ski WM keine Zuwächse, vielmehr waren sie rückläufig.

"Fakten belegen Nachhaltigkeit der WM eindeutig!"

Planai-Hochwurzen-Bahnen sehen die Ski-WM 2013 als Motor für den Tourismus und eine nachhaltig positive Entwicklung für die Region Schladming-Dachstein. In einer Presseaussendung vom 20. November 2015 reagieren die Planai-Hochwurzen-Bahnen auf die Vorwürfe des Rechnungshofs.

300 000 Besucher, tausende Journalisten, 500 Millionen Menschen weltweit vor den TV-Geräten während der Ski-WM, so ihre Zahlen.

Die Destinationsstudie der österreichischen Hoteliersvereinigung veranschaulicht ein für Schladming-Dachstein recht vielsagendes Bild:
Bei den von der Studie abgefragten Indikatoren Nächtigungen, Auslastung, Marktanteil, Saisonalität und Internationalität für den Zeitraum von 2011 bis 2014 zählt die Region Schladming-Dachstein zu den TOP-Destinationen Österreichs.

Die Nächtigungszahlen der Region entwickelten sich in den letzten Jahren kontinuierlich nach oben. Wurden im Winterhalbjahr 2010/11 vor der WM noch 1,65 Mio. Nächtigungen verzeichnet, liegt der Wert im Jahr 2014/15 bei 1,82 Mio. (+ 10,3%). Die Tendenz ist steigend. Im Sommer steigerten sich die Nächtigungen von 2010 auf 2015 von 1,08 Mio. auf 1,34 Mio. (+ 24,1%).

Das größte steirische Freizeitunternehmen, die Schladminger Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH, gilt als "Motor" der Region mit Umsatz- (+ 20,9 % im Gesamtkonzern) und Cash-Flow (+ 55,9%)-Steigerung nach der WM. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 380 Mitarbeiter. Der Gewinn des Unternehmens (EGT) konnte mit der WM auf 4,0 Mio. Euro vervierfacht bzw. verfünffacht werden gegenüber den Jahren vor der WM. Entgegen den Darstellungen im Rechnungshof-Bericht gingen die Erstgasteintritte in der Schladminger vier-Berge-Skischaukel nicht zurück, sondern sind ganz im Gegenteil auf einen Spitzenwert von 1,75 Mio. Ersteintritte gestiegen.

Sämtliche WM-Investitionen werden nachhaltig genutzt und tragen zum Erfolg des Unternehmens bei und sorgen auch bei Gästen und Veranstaltern für Begeisterung, so die Presseinformation der Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH. Die "WM-Einrichtungen" dienen als Event-Location für verschiedenste Formate: Sportveranstaltungen, Konzerte, Vorträge, Seminare, Firmen-Incentives u.v.m. Derzeit (2015) verbuchen die Planai-Bahnen bis zu 15 externe Großveranstaltungen pro Jahr mit Highlight des jährlichen Nachtweltcup-Rennens "The Nightrace". Die Tiefgarage des WM-Park Planai wird auch im Sommer genutzt, als E-GoKart-Bahn. Ein Teil des Servicedecks wurde im Sommer 2014 umgebaut und erfreut die Besucher mit den "Planai Welten" und einem Bikeshop (Fahrradgeschäft).

Zum Nachlesen

Quellen