Ennstaler helfen im Sölktal

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Ennstaler helfen im Sölktal ist eine Aktion, die nach der Unwetterkatastrophe im Naturpark Sölktäler am 17. Juli 2010 ins Leben gerufen wurde.

Allgemeines

Ein Unwetter hatte den Naturpark Sölktäler verwüstet, zahlreiche Parkplätze und Wanderwege zerstört, Keller überflutet und Almweiden großflächig vernichtet.

Die Aktion half mit Menschenhand, verwüstete Flächen zu bereinigen, mit Maschinenkraft zu begradigen und frisches Saatgut auszubringen. Im Herbst 2010 konnten nicht alle Arbeiten beendet werden. So setzte die Aktion im April 2011 ihre Hilfe mit der Errichtung fixer Almzäune, weiteren Aufräumarbeiten und anderen Tätigkeiten fort. Die Kontakte liefen über das Telefon des Lehr- und Forschungszentrums Raumberg-Gumpenstein (LFZ) in Irdning, das von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr besetzt war.

Rückblick im September 2011

Ein Expertenteam des LFZ hatte vor etwa einem Jahr eine Begehung des Katas­trophengebietes unternommen. Dabei stellte sich klar heraus, dass die damals intensiven Einsät­ze des Bundes (Bundesheeres, Wild­bach- und Lawinenverbauung) und des Landes (Förderungen, Agrarbe­hörde) noch durch eine dritte Säule der Hilfe gestützt werden sollten.

Die bald formulierten Ziele wurde schnell umgesetzt. Das erste Ziel war die notwendige fachliche Bera­tung zur Wiederbegrünung der Almflächen, die von Dr. Karl Buchgraber in den ersten Septemberwochen 2010 erfolgte. Das zweite Ziel betraf jene Arbeiten, die maschinell nicht zu bewältigen wa­ren. Dieser Aufgabenbereich reichte vom Säubern der Almflächen von Steinen und Holz, über die Errichtung von Stacheldraht- und Elektrozäunen, bis zum Verteilen von Heu und Stroh. Darüber hinaus mussten große Flächen neu eingesät und in einigen Bereichen gefährliche Randabbrüche beseitigt. Die Organisation dieser Aufgaben übernahm Mag. Thomas Guggenberger vom LFZ. Zusammen mit den Almbauern, dem Ennstaler als Medienpartner sowie der Agrarbehär­de, der Landjugend, der Gemeinde Kleinsölk und dem Naturpark Sölktä­ler wurde die Plattform Ennstaler helfen im Sölktal gegründet. Bereits am 11. und 12. September 2010 und noch einmal am 14. Mai 2011 wurden Aktions­tage abgehalten, die über den Enns­taler beworben wurden. Diesen Aufrufen folgten zahlreiche Helfer.

Zusätzlich stell­ten sich schon im Herbst aber auch im heurigen Frühjahr mehrere Klassen der Landwirtschaftlichen Fachschulen Grabnerhof und der Land- und Forstwirtschaftliche Fachschule Gröbming, des LFZ Raumberg-Gumpenstein und des Bundesrealgymnasiums Stainach in den Dienst der guten Sache. Diesen Helfern schlossen sich noch weitere Gruppen an wie verschie­dene Ortsstellen des Alpenvereins und der Naturfreunde, der Bergret­tung und der Freiwilligen Feuerwehr. Zum Teil wurden völlig eigenständige Ein­sätze organisiert. Die Einsatzorte be­rührten alle betroffenen Almen, aber auch einige Flächen in Hinterwald.

Die praktische Umsetzung wäre aber nicht gelungen, wenn nicht zahl­reiche private und gewerbliche Spen­der dem Aufruf der Aktion gefolgt wä­ren, um finanzielle Mittel oder Sach­spenden für die Verpflegung und den Transport zur Verfügung zu stellen. Fast genau ein Jahr nach den ersten Aktivitäten wurde am Montag, den 5. September 2011 bei einer Abschlusssitzung in der Breitlahn ein äußerst erfreuliches Resümee gezogen und gleichzeitig die Hilfsaktion als beendet erklärt. Zu den erbrachten Leistungen berichtete Mag. Guggenberger:

"Innerhalb des Akti­onszeitraumes von einem Jahr haben rund 900 Helferinnen und Helfer in Summe rund 6500 Arbeitsstunden ge­leistet. Begleitend stellten eine große Anzahl von Spenderinnen und Spen­dern rund 14.000 Euro an Geld- und etwa 2.600 Euro an Sachspenden zur Verfügung. Die finanziellen Mittel wurden mit rund 7700 Euro für die Verpflegung, 1.500 Euro für den Trans­port der Schulklassen und 400 Euro für Material und Werkzeuge verwen­det. Pro Arbeitsstunde entstand ein Aufwand von rund 1,50 Euro. Der Spendenüberhang von 7.000 Euro wird den betroffenen Almbauern nach dem Verhältnis der von den Landes­behörden genehmigten finanziellen Aufwendungen übergeben. Bei einem Mindeststundensatz von 8 Euro kann das Gesamtvolumen der Aktion mit rund 70.000 Euro bewertet werden."

Eine sehr persönliche und menschliche Komponente rundete diese Leistungsbilanz ab. Hatte doch der Ausbruch der Naturgewalten die betroffenen Menschen stark ver­unsichert. Jedoch gab der rasche Einsatz der Helfer den Betroffenen schnell wieder ihre innere Sicherheit und Ruhe zu­rück. Als in den letzten Septembertagen 2010 das erste Grün wieder sichtbar wurde, spürte man, wie ein Ruck durch die ganze Hilfsak­tion ging und alle für das Fina­le im Jahr 2011 wieder Kraft geschöpft haben.

Als Medienpartner dieser Aktion bedankte sich "Der Ennstaler" im Na­men des Teams rund um Thomas Guggenberger bei diesem Abschlusstreffen bei allen Helfern sowie bei allen Spende­rinnen, Spendern und Unternehmen, die sich in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Namentlich erwähnt wurden in diesem Zusammen­hang die Landmarkt KG, die Brauerei Schladming, die Fleischerei Tasch und ganz besonders den Steffl Bäck, der für alle Hilfstage im Jahr 2011 die Hälfte des Gebäcks kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Auch den letzten Spenderinnen und Spen­dern Hermann Gartner, Jakob Hol­zinger, losef Stiegler und Fred. Ger. Clem. V. D. Linden wurde an dieser Stelle gedankt.

Quellen