Das Dachsteingebirge in historischen Aufnahmen

Aus EnnstalWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Das Dachsteingebirge in historischen Aufnahmen
Dachsteingebirge kaser.jpg
Buchdaten
Autor: Georg Kaser
Verlag: Musealverein Hallstatt
Erschienen: 2011
ISBN: ISBN 978-3-200-02076-4
Seiten: 176

Das Dachsteingebirge in historischen Aufnahmen ist ein Bildband mit historischen Aufnahmen des Dachsteingebirges.

Inhalt

Mit der Eroberung des Dachsteins im 19. Jahrhundert wurde einer der schönsten Berge der Alpen der Öffentlichkeit zugänglich. Nun wurde über Gipfelbesteigungen berichtet, Naturwissenschaftler staunten über das "ewige Eis" der Gletscher, die Geologen lernten Kalkgesteine zu unterscheiden, Botaniker begeisterte die Pflanzenwelt des Hochgebirges und für Paläontologen wurden die Gebirge um Hallstatt zur "Spielwiese", wegen der Vielfalt der Fossilien. Misstrauen und Furcht gegenüber dem Unbekannten wich einer Neugier, nicht zuletzt auch deshalb, weil höchste Repräsentanten, wie z.B. Erzherzog Johann, ebenfalls Interesse an der Gebirgswelt zeigten.

Die Schönheiten und Schätze der Hochlagen blieben noch länger den wenigen Touristen und Einheimischen vorbehalten. Bildlich dokumentiert hat man die Bergwelt höchstens von den Tallagen aus. Hier sind vor allem die Künstler des Biedermeier zu nennen, die- allerdings oft die künstlerische Freiheit nutzend - Gebirgslandschaften eher ungenau verewigten.

Eine wissenschaftliche und korrekte Dokumentation der vielen Spitzen und Gletscher des Dachsteingebirges setzte erst mit dem bedeutenden Geographen Friedrich Simony ein. Der Hallstattfreund widmete von 1840 bis zu seinem Ableben 1896 viele Forscherjahre diesem Gebirgsstock. Als begnadeter Zeichner skizzierte er penibel alles ihm interessant Erscheinende und seine Panoramen vom Schafberg und vom Sarstein gehören auch heute noch zu den eindrucksvollsten Darstellungen des Dachsteins. Mit der genauen Benennung der Bergnamen schuf er eine einheitliche Nomenklatur, die noch immer aktuell ist.

Mit der Erfindung der Fotografie bot sich eine neue faszinierende Möglichkeit der Dokumentation natürlich auch für das Hochgebirge. Simony erkannte schon bald den Nutzen für seine Arbeiten und wandte sich ab 1875 dieser neuen Technik zu. Er engagierte den Goiserer Fotografen Alois Elsenwenger, und so entstanden im Verlaufe dieser gedeihlichen Zusammenarbeit wunderschöne Gebirgsaufnahmen und eine einmalige Dokumentation der Gletscher des Dachsteins.

Die für Simony's Gesamtwerk "Das Dachsteingebiet" fehlenden Bilder ergänzte dann noch sein Sohn Oskar. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts und der Weiterentwicklung der Fotografie hatten sich zwar auch im Salzkammergut schon Fotokünstler etabliert, allerdings nur wenige Gebirgsfotografen.

Nun begann die Geschichte des genialen Fotografen Dr. Karl Kaser (* 1861; † 1942). Er stammte aus Mähren, hatte in Wien Rechtswissenschaften studiert, eine Anwaltskanzlei gegründet und war Mitglied des Alpenvereins geworden. Seine große Leidenschaft - heute würde man Hobby sagen - waren aber die Fotografie und das Bergsteigen. Eine glückliche Kanzleigemeinschaft mit Dr. Erwin von Spaun, ermöglichte ihm eine passable Freizeitgestaltung, welche er für rege Reisetätigkeit und Fotodokumentation nutzte. Dr. Karl Kaser hatte offensichtlich nicht nur ein besonderes Gefühl für stimmungsvolle Motive, sondern auch eine Begabung die Technik dieses Genres weiterzuentwickeln. Schon bald wurde er in den Kreisen der Wiener Fotografen bekannt und geachtet. Insgesamt 12 000 Aufnahmen in Form von Glasdiapositiven und Glasnegativen hat er hinterlassen. Seine Liebe galt der Natur im Allgemeinen und den Bergen im Besonderen. Eine Gebirgsgruppe hatte er besonders ins Herz geschlossen - den Dachstein. Bei vielen Besuchen entstand eine Fotoserie, die durchaus in einem Atemzug mit der Dokumentation Simony's genannt werden darf. Seine Vorträge und Bildpräsentationen hatten hohes Niveau, wurden gern gesehen und waren ab Anfang des 20. Jahrhunderts der Höhepunkt vieler Vereinsveranstaltungen, u.a. auch der Alpenvereinssektion Austria: Hermann Kaser, der Enkel des Hochgebirgsfotografen, hat es sich in dankenswerter Weise zur Aufgabe gemacht, den Nachlass seines Großvaters zu ordnen, zu verwalten und auch entsprechend zu präsentieren. Dies gelang bereits vorbildlich mit einigen wunderschönen Bildbänden historischer Fotos. Es ist hoch an der Zeit auch die Dachsteinserie den Freunden dieser herrlichen Gebirgslandschaft vorzustellen. Die Feier "125 Jahre Alpenverein Hallstatt" bot einen würdigen Anlass.

Die Alpenvereinssektion Hallstatt und der Musealverein Hallstatt freuten sich, den Bildband im Jubiläumsjahr 2011 vorstellen zu können.

Rezension 1

Rezension 2

Hier können weitere Rezensionen eingetragen werden!

Quellen