Archäologisches Fundgebiet Königreichalm

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Das Archäologische Fundgebiet Königreichalm befindet sich auf dem östlichen Dachsteinplateau im Bereich der Königreichalm im Gemeindegebiet von Gröbming und umfasst 22 Hüttenfundamente und vier historische Misthaufen.

Almhütte aus der späten Bronzezeit

2005 gelang es dem Verein für alpine Forschung Anisa in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt eine Almhütte auf der sogenannten Königreichalm aus der späten Bronzezeit (auch Urnenfelderkultur genannt) zur Gänze archäologisch zu erforschen. Dabei wurde bei Ausgrabungen das Steinfundament einer Almhütte freigelegt. Das Steinfundament hatte an seiner offenen Südseite zwei Feuergruben. Es ist anzunehmen, dass auf dem Steinkranz ein Blockbau aus Holzstämmen aufgesetzt gewesen ist. Durch den Fund einer Bronzenadel im Inneren des Fundamentes kann die Almhütte in die späte Bronzezeit um rund 1200 v. Chr. datiert werden. In den Feuergruben wurde Holzkohle gefunden, deren Alter durch die Radiokarbonmethode zwischen 1360 und 1170 v. Chr. datiert wurde.

Bedeutung

Der archäologische Fund der Almhütte belegt, dass auf dem Dachsteingebirge schon früh Almwirtschaft betrieben wurde. Damals waren die Bewohner der bereits dicht besiedelten bronzezeitlichen Salzbergstätte Hallstatt auf die Nahrungsbeschaffung aus der Umgebung angewiesen. Die waldfreien Urweiden auf den hochgelegenen Dachsteinalmen boten der Viehwirtschaft ein Weidegebiet.

Quellen