Anton Barthelme

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Anton Barthelme

Anton Barthelme war Tischler und ist ein Ennstaler Brautführer, früher Hochzeitslader genannt.

Leben

Er ist seit 1978 verheiratet.

Der "Barthlmetoni" als Brautführer

Wenn jemand heiraten will, kommt der "Barthlmetoni" als Fachmann für Heiratsangelegenheiten ins Spiel. Der 62-jährige blickt auf viele Geschichten zurück: wie beispielsweise das Verlieben in Vereinen wie dem Roten Kreuz anfangen kann, ebenso wie im Urlaub oder beim Fortgehen. Er berichtet von in seinen Augen ungünstigen Vorzeichen einer Ehe, wenn beispielsweise am Standesamt ein Ehering fehlte. In diesem Fall weiß Barthleme, dass die Ehe nur einen Monat halten wird. Und weil er "seine" Brautpaare auch weiterhin im Auge behält, kann er dies berichten.

Sein unaufhörlich erzählendes Mundwerk, dem immer der passende Schmäh entschlüpft, gehören zu seinem Handwerk genauso wie eine ausgefeilter Zeitplan. Zu seinem Vokabular gehört natürlich der Ausdruck Weiberleit (für "Frauen"). Etwa 78 Ehepaare (bis Juni 2015)hat so der "Barthlmetoni" an ihrem "schönsten Tag im Leben" begleitet. Von der genaue Reihung im Hochzeitszug bis zur korrekten verwandtschaftlichen Sitzordnung beim Fest plant er. Als er noch jünger war ("früher, vor zwölf Jahren") begann sein Tag am Hochzeitstag seiner Brautleute um drei, vier Uhr in der Früh mit dem Brautaufwecken und Böllerschießen. Auf dem Weg zur Hochzeit mussten die Paare dann allerlei erleben und meistern, es wurden ihnen ihre Jugendsünden vorgespielt.

"Mit dem Brautstehlen fängt das Elend für die meisten an..." weiß der Brautführer zu erzählen. Einmal musste ein Beistand beim Braut-Auslösen 1.000 Euro bezahlen. Hin und wieder hat auch die Braut dort schon zu viel erwischt. Meist war aber alles wieder beim "Weisen", so nennt man die Geschenkeübergabe, als in Ordnung. Natürlich gehören auch das Organisieren des Brautstraußwerfens und des "Außispün", das Heimgehen der Brautleute vom Fest unter dem Spielen des Brautliedes, zu seinen Aufgaben. Da sollten dann alle Hochzeitsgäste heimgehen. Manche, so berichtet der Toni, kommen aber wieder durch die Hintertüre zurück. Für ihn, den "Barthlmetoni", ist aber endlich der Zeitpunkt gekommen, dass er seinen Hut abnehmen darf. Den hat er sogar in der Kirche aufgelassen, so ist es der Brauch.

Sein Tipp für alle Verliebten: "Ja nicht zu schnell heiraten".

Bildergalerie

Quelle